Anfang letzten Jahres machte Nike mit dieser Guerilla-Werbung auf sich aufmerksam: Mülleimer wurden eigentlich ganz simpel “verschönert” und ein Basketballbrett inkl. Nike-Swoosh dahinter montiert- und schon punktet man im wahrsten Sinne bei der Müllentsorgung. Super Idee mit optimaler Verbindung zur Marke!
Die Fluggesellschaft Swissair führte vor geraumer Zeit eine “kleine” Guerilla-Aktion durch, die eine wieder mal neue Werbefläche offeriert… Felder- klingt komisch, is aber so. Umgesetzt wurde die Werbung von der Agentur Artfield, die sich darauf spezialisiert hat, die grünen Anbauflächen in riesige Werbungen zu verwandeln, so dass sie beispielsweise vom Flugzeug aus gesehen oder auch von Google Earth aufgenommen werden können. Die Kreativität kennt einfach keine Grenzen!
Diese Aktion aus Bogota, Kolumbien, ist ein gutes Beispiel dafür, wie man das erste mal den eigenen (Firmen)Namen in die Köpfe der Leute bringen kann… und das für sehr wenig Geld. Das Produkt Caltrate ist ein Nahrungsergänzungsmittel, das auf Calcium basiert und somit für starke Knochen sorgen soll. Speziell für Leute ab 30 entwickelt, wurden deshalb als Werbekanal verschiedene Restaurants ausgesucht, an denen die Zielgruppe ereicht werden sollte. Dort waren die Untersetzer so designt, dass die Gäste dazu aufgefordert wurden, sie so oft an den eingezeichneten Strichen zu falten, bis es nicht mehr möglich war. Wer dann neben dem letzten Strich die Werbung für Caltrate und den Spruch (in etwa) “Und so stark könnten ihre Knochen sein.” las, bei dem hatte die Aktion auch schon ihren Zweck erfüllt. Auf den ersten Blick mag diese Kampagne (Agentur McCann Erickson) vielleicht etwas flach erscheinen, aber wenn man bedenkt, dass das Ganze so gut wie nichts kostet (außer ein paar Papieruntersetzer), ein umso größerer Erfolg… und ebenso große Aktion!
Dieses Beispiel zeigt uns perfekt, wie man eine eigentlich simple Printwerbung für ein Magazin entwirft, die trotzdem irgendwie anders ist: auf eine weiße (leicht zusammengeklebte) Doppelseite wurde links ein glänzend glattes Damenbein abgedruckt, auf der rechten Seite wird für die Haarentfernungscreme Epildou geworben… und genau dort “kleben” auch die entfernten Haare des Beins. Wer auf diese Seite blätterte, blieb definitiv auch erstmal dort kleben! Super witzige Idee!
2001 wurde im Rahmen der Kampagne für den Audi A2, dem ersten PKW, der komplett aus Aluminium gefertigt wurde, dieses Billboard aufgehängt- der Gag dabei: dies war auch gleichzeitig die erste Werbetafel komplett aus Alu. Was damit passiert, wenn man es nur an bestimmten Stellen bearbeitet, sieht man an den Bildern unten: Tag für Tag oxidiert das Metall und die Botschaft wird immer mehr sichtbar (falls man es neben den Bildern nicht lesen kann: von oben nach unten das Ergebnis nach 1, 2 und nach 4 Wochen). Ein äußerst spektakulärer Effekt- bleibt nur zu hoffen, dass sich nicht allzu viele Leute ihre Gedanken über die Qualität des von Audi verwendeten Aluminiums gemacht haben; wie dann wohl die Autos ausgesehen hätten…
Die Agentur Grey hat in Hong Kong an sämtlichen Rolltreppen eine witzige Guerilla-Aktion durchgeführt, bei der die extreme “Ausdauerfähigkeit” von Stabilo Boss Textmarkern gezeigt werden sollte. Ein riesiges Modell der Marke wurde am Beginn der Treppen aufgestellt und schien einen unendlichen Strich am Rande der Stufen zu ziehen- und zwar von früh bis spät, Tag für Tag für Tag…!
Für die WWF wurden im Geschäftsviertel von Peking diese Guerilla-Plakate aufgehängt, die mit ihrer Wirkung eine gesamte Straße involvierten. Auf der einen Seite waren verschiedene gefährdete Tiere aus allen Teilen der Welt zu sehen, auf der gegenüberliegenden Straßenseite jeweils entsprechende Jäger, die auf diese zu zielen schienen. Der Fußgänger stand so quasi in der Schusslinie. Die Aussage: “Leiste Widerstand! Das Einzige, das zwischen ihrem Überleben und Aussterben steht, bist du!” Sehr eindringliche Botschaft, bei der die Passanten direkt miteingebunden wurden. Einschusslöcher direkt neben den Tieren verstärkten den Effekt noch zusätzlich. Super Outdoor-Aktion!
Während den Commonwealth Games ließ sich die Post Australia eine einfache aber sehr auffällige Idee einfallen: vor den Paket-Stationen wurden für jeden Post-Container jeweils eine Laufbahn auf den Gehsteig geklebt… das wars schon. Wie gesagt, simpel aber genauso effektiv, um für die schnelle Zustellung der Post zu werben.
In Indien brachte die Agentur Sudler & Hennessey in Schuhgeschäften, Einkaufszentren und Supermärkten (überall, wo es Ganzkörperspiegel gab) diese Aufkleber an. Darauf kann gelesen werden, dass sich jedes Jahr 50000 Inder aufgrund von Diabetes verursachten Geschwüren Fußamputationen unterziehen müssen. Außerdem eine Aufforderung, dass mit regelmäßigen Untersuchungen jeder Diabetespatient in der Lage ist, diese Statistik zu ändern. Darunter wird eine kostenlose Rufnummer, ein SMS-Service, sowie die Internetadresse der Initiative “Save the foot” angegeben. Die Wirkung der bedrückenden Aussage wird verstärkt, indem der Aufkleber an der unteren Hälfte des Spiegels angebracht ist, so dass der Betrachter mit nur noch einem Bein dazustehen scheint. Sehr gute Wahl der Werbefläche und somit auch guter Effekt!
Tolle Aktion aus dem letzten Jahr für Bic Rasierer: man nehme eine riesige Werbetafel, darauf nur den Markennamen drucken, ansonsten schlicht weiß (weil auffällig), lehne davor einen Nassrasierer (Übergröße natürlich) und lasse die Wiese um die Tafel herum wachsen, lediglich vor dem Rasierer muss ein Streifen in Breite der Klinge gemäht werden… fertig ist die perfekte Outdoor-Werbung im Guerilla-Stil! Top!!
