Archive for Dezember, 2007

Guerilla-Buchstaben aus Suppe – Campbell´s Soup

Donnerstag, Dezember 20th, 2007

Eine gute Idee hatte die Agentur Leo Burnett in Toronto, um den Verkauf von Campbell´s Tomatensuppe anzukurbeln. Aus fast 5000 Dosen des Produkts wurden künstlerisch Türmchen gebaut, so dass die Anordnung das Wort “Hunger” ergab. Mit dem Slogan “Helfen sie, den Hunger zu vertreiben” auf einem kleinen Schild neben dem Dosen-Kunstwerk ermutigte die Lebensmittelfirma Leute, eine Dose zu kaufen und sie an eine lokale Essenssammelstelle für mittellose Leute zu spenden. Durch das Wegnehmen einer Konserve verschwand so nach und nach das Wort Hunger, so dass jeder Einzelne auch sehen konnte, welchen Teil er dazu beigetragen hatte. Eigentlich ja eine tolle Sache, jedoch mit ein wenig bitterem Beigeschmack- denn während der kleine Mann edel spendet, fördert die Firma lediglich den Verkauf ihrer Suppen…

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Guerilla-Aktion für neue freiwillige Helfer – Hogar Padre Venard

Donnerstag, Dezember 20th, 2007

Hogar Padre Venard ist ein Obdachlosenzentrum in San Juan, Puerto Rico, das weitgehend von freiwilligen Helfern betrieben wird und somit auch auf diese angewiesen ist. Angesichts zurückgehender Zahlen solcher Freiwilliger, starteten sie in Zusammenarbeit mit der Agentur Garcia & Partners eine Art “Guerilla-Aufruf”, um neue Mitarbeiter rekrutieren zu können. Also wurden vor Parkbänke, die für viele mittellose Menschen sozusagen die “Wohnung” darstellen, auf denen sie essen und schlafen, Fußabstreifer gelegt. Auf diesen stand großgedruckt “Willkommen” (wie auf vielen Matten vor gewöhnlichen Haustüren) und in klein darunter “…zur harten Realität derjenigen, die die Straße ihr Zuhause nennen.” Außerdem war noch die Nummer des Hilfszentrums darauf zu lesen. Die Aktion war ein voller Erfolg: nicht nur, dass sich wieder mehr Leute freiwillig meldeten, auch Geld- und Kleiderspenden stiegen während dieser Zeit an- toll!

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Liegengebliebene Seife als Guerilla-Aktion – stopprisonerrape.org

Donnerstag, Dezember 20th, 2007

Wo und wann diese Aktion durchgeführt wurde ist leider nicht bekannt, jedoch trifft sie den Nagel auf den Kopf, ohne große Worte zu benötigen. Die typische Szene der in der Dusche runtergefallenen Seife, die oftmals scherzhaft verwendet wird, ist hier total ernst gemeint. Mitten auf Gehwegen wurden solche platziert. Initiator war die Organsiation Stop Prisoner Rape, die sich für die Opfer von Vergewaltigungsübergriffen im Gefängnis einsetzt und versucht, durch Spenden Einfluss auf das System zu nehmen, um solchen Delikten Einhalt gebieten zu können. Auf dem herumliegenden Seifenstück wird auf die Internetpräsenz hingewiesen und die kurze und prägnante Frage “Was, wenn es dir passieren würde?” gestellt. Guter Einfall- erreicht viele Leute und bleibt im Gedächtnis hängen!

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Guerilla-Gewächse an Stützsäulen – Seramis

Mittwoch, Dezember 19th, 2007

Die Hamburger Agentur Scholz & Friends brachte dort am Flughafen Farbe ins Spiel, indem sie Stützsäulen, wie z.B. im Parkhaus, bemalten und als Pflanzen darstellten. Zusätzlich wurde ein Schildchen mit dem Namen Seramis darauf gezeichnet, so dass der kräftige Pflanzenwuchs, der sogar durch die Decke zu dringen scheint, auf dieses Wunder-Düngemittel zurückzuführen ist. Witzige Idee und der triste Beton wird zum raumgestaltenden Element!

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Noch ein Zebrastreifen gefällig? – Guerilla für die Sauberkeit

Mittwoch, Dezember 19th, 2007

Ja, die Möglichkeiten der Fußgängerüberwege sind noch lange nicht ausgeschöpft… In Melbourne beklebte die Agentur GREY Zebrastreifen mit dem Hintergedanken, die Stadt sauberzuhalten. Jeweils einer der Streifen eines Überganges wurde auf einer Seite mit Zigarettenstummeln “verziert”, so dass dieser selbst wie eine riesige Zigarette aussah. Unter diesem Blickfang stand auch die Aufforderung “Bin your butts.”, also “Entsorge deine Zigarettenstummel (in den Müll)”. Auffällig und nützlich, Daumen hoch!

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Titelthema in der Parklücke – Guerilla für den National Geographic

Mittwoch, Dezember 19th, 2007

Nicht nur für den Fernsehkanal (einige Beiträge weiter unten), sondern auch für die Papierversion des National Geographic wird fleißig Guerilla Marketing betrieben: in Amsterdam setzte die Agentur Imagine in Parklückengröße sozusagen das Deckblatt des Magazins mit dem Titelthema. “Diesen Monat für Biotreibstoff reserviert”, so lautete der Spruch übersetzt, der durchaus zweideutig aufgefasst werden konnte. Ob wohl der ein oder andere deshalb tatsächlich den Platz frei ließ…? Auf jeden Fall schaute wohl jeder Autofahrer auf die Info innerhalb der gelben Linien und so ging die Rechnung optimal auf!

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Outdoor-Guerilla für die Musik – Stockholm Jazz Festival

Dienstag, Dezember 18th, 2007

Eine tolle Idee hatte die schwedische Agentur Garbergs in Stockholm, möglichst auffällig auf das dortige Jazz Festival hinzuweisen, ohne große Werbekosten übernehmen zu müssen. Im Grunde wurden nur simple Poster verwendet, am richtigen Platz aufgehängt aber verwandelten sie Regenrinnen in Saxophone, Stromleitungen in Mikrophonständer und Stromkästchen in Pianos. Slogan der Aktion: “You can´t miss it.”… Stimmt!

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Computerspiel mal im wahrsten Sinne “Real life” – D 3 Expo

Dienstag, Dezember 18th, 2007

Auf der D 3 Expo werden in Dänemark jährlich die neuesten Video-Spiele vorgestellt. Um auf diese Messe hinzuweisen klebte Saatchi & Saatchi in Kopenhagen letztes Jahr Sticker auf die Heckscheibe der Metro, die diese komplett abdeckten. Darauf zu sehen war eine 3D-Sicht auf den U-Bahn-Tunnel in Form eines Computerbildschirms mit Geschwindigkeitsanzeige und Rang, so als befände sich der Zug in einem Rennen. “The games are coming to town”, so der Hinweis der ohne jeden Zweifel extrem auffälligen Werbung.

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Guerilla-Hinweis auf das Waldsterben – NRDC

Dienstag, Dezember 18th, 2007

Am Seitenrand von Taschenbüchern (vermutlich solchen, die aus recycletem Papier hergestellt werden) machte einmal mehr die NRDC (Natural Resources Defense Council) auf das rapide Sterben unserer Wälder aufmerksam. Die Agentur Dentsu in Peking beruckte die Seiten so, dass, von einer Seite durchgeblättert, ein grüner intakter Wald zu sehen war und von der anderen Seite nur noch eine gerodete Fläche mit vereinzelten Baumstümpfen das Bild darstellte. Keine “extra” Werbefläche nötig und somit Kosten gespart und gleichzeitig den Zusammenhang von Papierverschwendung und Waldsterben verdeutlicht… gute Idee!

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Guerilla-Autos sorgen für Aufmerksamkeit – knowyourlimits.gov.uk

Montag, Dezember 17th, 2007

Die Internetpräsenz knowyourlimits.gov.uk ist eine Initiative, um vor allem junge Menschen vor dem Genuss von Alkohol und Drogen zu warnen und sie damit zu konfrontieren, welchen Gefahren sie sich damit aussetzen. Diese Aktion, realisiert und umgesetzt von der Agentur CTS in London, warnt vor der Kombination von Alkohol und Straßenverkehr und ist zur Zeit in Großbritannien auf den Straßen zu sehen. Kleinwägen wurden mit dem Leitspruch der Kampagne “Don´t let a good night turn into a bad one”, übersetzt in etwa “Lass aus einer guten Nacht keine schlechte werden” bedruckt, wobei der hintere Teil des Wagens (die Hälfte mit dem Satzteil “…turn into a bad one”) nicht wie der vordere in simplem schwarz war, sondern die Farben eines Kranken- bzw. Polizeiwagens trug. Durch diese Farbkombination lenkten die kleinen Gefährte auch sämtliche Blicke auf sich… Gut und einfach inszeniert!

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