Dieses Beispiel zeigt Guerilla-Marketing in seinem ursprünglichen Verständnis, im Sinne einer gewissen Taktik, wie sie von Kriegsschauplätzen bekannt wurde: aus dem Hinterhalt zuschlagen und geschickt das zur Verfügung stehende Terrain nutzen, um eine für die eingesetzten Mittel entsprechend sehr hohe Wirkung zu erzielen… Lediglich ein schwarzer Edding war nötig, um in der Umgebung des East Village in New York bekannt zu machen, dass die Musikband der Black Lips am 10. und 11. März dort im Bowery Ballroom ein Konzert gaben! Sämtliche Poster (egal ob für Kinofilme, CD´s, Veranstaltungen,…) wurden benutzt, und die Lippen der abgebildeten Personen schwarz zu übermalen (siehe Bandname), sowie Zeit und Ort des Konzerts bekannt zu geben. Davon kann man nun halten, was man will- aber selbst wenn man es als bloßen Vandalismus auslegen mag: diese Werbung kostete gar nichts und wurde trotzdem von vielen Leuten gesehen; nur ein Zuschauer mehr und die Aktion hat sich gelohnt! Wie gesagt, Guerilla-Marketing in Reinstform, wenn man so will.
Archive for März, 2008
Guerilla im eigentlichen Sinn – Black Lips
Montag, März 31st, 2008Guerilla-”Wurstkalender” zur Adventszeit – Könecke
Montag, März 31st, 2008Der große deutsche Fleisch- und Wursthersteller Könecke ließ sich von der Agentur Butter.Berlin diesen Adventskalender erstellen bzw. einfallen… Eine hochwertige Salamiwurst wurde ganz einfach so markiert, dass jeden Tag ein leckeres Stückchen davon abgeschnitten werden konnte! Zusätzlich stand noch der der Satz “Wir wünschen eine wunderschöne Adventszeit” darauf. Witzige Idee! Die Kalender wurden übrigens an große Kunden geschickt, sehr gezieltes Guerilla Marketing also…
Guerilla-Äpfel am kahlen Baum – Calgary Farmers´ Market
Montag, März 31st, 2008Um ungewöhnlich und vor allem auffällig für den Bauernmarkt in Calgary (den Calgary Farmers´ Market) zu werben, entwarf die Agentur Wax diese Guerilla-Äpfel, die in der kalten Winterzeit direkt nach dem ersten Schnee aufgehängt wurden. An kahlen, blätterlosen Bäumen stachen so plötzlich die knallroten Früchte heraus, die wohl vielen der Passanten aufgefallen sein werden. “Frisch, den ganzen Winter durch. Calgary Farmers´ Market”, so in etwa der Slogan, der auf den kleinen Aufklebern stand, die die Äpfel auf sich trugen. Einfach und wirkungsvoll!
Zu jeder Tageszeit eine andere Haarfarbe – Guerilla-Billboard für Koleston Naturals
Freitag, März 28th, 2008Das Haarfärbemittel Koleston Naturals machte im Libanon seinem Namen alle Ehre und spielte dabei mit den natürlichsten Farben, die es nur geben kann, nämlich den Farben der Natur selbst. Die Agentur Leo Burnett in Beirut entwarf dieses brilliante Billboard, das an einer Promenade platziert wurde und für das Haarmittel mit einer Art “Scherenschnitt” warb. So hatte das Gesicht auf der Tafel zu jeder Tageszeit eine andere (natürliche!) Haarfarbe, selbst nachts! Super Aktion mit perfekter Umsetzung und Verbindung zum Produkt!!
Guerilla-Geldbeutel auf dem Linienbus – Konstanten Bank
Freitag, März 28th, 2008Die schwedische Bank Konstanten hat in Stockholm auf kreative Weise Werbung fürs eigene Unterehmen gemacht: “Geldautomaten gleich um die Ecke”, so in etwa die sinngemäße Übersetzung des Slogans der Bank. Der Bus diente dabei als perfekter Hintergrund für einen mit “Scheinen” vollgestopften Gelbeutel. Geschickte Umsetzung der Agentur Fältman & Malmén!
Mülltonne als Teller – Guerilla-Spendenaufruf für die Father Bob´s Foundation
Freitag, März 28th, 2008Die Agentur BBDO in Melbourne designte dort Mülleimer so, dass der Einwurfrand aussah wie ein Teller, Messer und Gabel wurden per Aufkleber daneben platziert- auf diesen stand auch der Anlass für die Aktion der Hilfsorganisation The Father Bob´s Foundation: “Für Obdachlose ist jeder Tag ein Kampf. Spenden sie und helfen sie uns damit, diese Menschen zu ernähren.” Wirkungsvolle Arbeit, die beim Anblick auch das erreicht, was sie soll- sie rüttelt wach!
Eismaschine “rasiert” die Eisfläche – Guerilla von Schick
Donnerstag, März 27th, 2008In Sydney war diese ganz besondere Eismaschine, umdesignt von der JWT, beim Bearbeiten der Eisfläche zu sehen: auf dem Gefährt war ein Rasierer der Marke Schick Quattro abgebildet, wobei die Kehrvorrichtung den Rasierkopf darstellte. So schlitterte der Riesenrasier über das Eis und hinterlies wohl das glatteste Ergebnis, das je bei einer Rasur erzielet wurde- schlaue Idee!
Bierdeckel-Guerilla von Lowe´s
Donnerstag, März 27th, 2008Werbung auf Bierdeckeln stellt an sich bereits eine gewisse Weise von Guerilla-Marketing dar. In diesem Beispiel nutzte die BBDO New York dieses Medium für die zweitgrößte Baumarktkette der USA, Lowe´s, auf noch außergewöhnlichere Weise: den Deckeln ein Holzdesign verpasst, ein paar Schlitze in die Seiten gezogen und schon kann drauf losgesteckt werden. “Let´s build something together”, so der Slogan des amerikanischen Pendants zu OBI, Hornbach und co. Und dieser Spruch ist Programm: der Restaurant- bzw. Barbesucher baut mit dem “Material” von Lowe´s ein eigenes kleines (Karten-) Haus und setzt sich so aktiv mit der Marke auseinander. Top!
Guerilla-Poster für das Skigebiet Mont Grand-Fonds
Donnerstag, März 27th, 2008Hier eine Aktion der Agentur Blitz aus Montreal, mit der für das Skigebiet Mont Grand-Fonds geworben wurde. Im Grunde handelte es sich um ganz gewöhnliche Posterwerbung, die jedoch durch eine simple Idee an jeder Wand ins Auge stach und sich somit vom Rest abhob: das komplett blaue Plakat, auf dem selbst kein Wort stand, wurde so befestigt, dass die rechte untere Ecke nach oben gefaltet wurde und per Aufkleber in Snowboarderform in der Mitte festgeklebt wurde (am besten einfach das Bild ansehen…). Durch die weiße Rückseite sah es aus, als würde der Boarder von einem makellos schneebedeckten Berg rasen. In seiner “Pulverschnee-Wolke” war das Logo des Skigebiets, sowie dessen Internetpräsenz zu sehen.
Ein Straßenschild als Sense – Guerilla vom CaFée mit Herz
Mittwoch, März 26th, 2008Das CaFée mit Herz ist eine Organisation bzw. Anlaufstelle, die sich für mittel- und obdachlose Menschen im Hamburger Stadtteil St. Pauli einsetzt. Um die Leute einmal mehr darauf hinzuweisen, wieviele Menschen auf der Straße erfrieren und um Spenden dafür zu sammeln, dem zumindest lokal entgegenwirken zu können, stellte sich ein Mann in schwarzem Gewand unter ein Straßenschild. Durch seine Kleidung wirkte er wie der “Gevatter Tod” persönlich, das Schild an dem er lehnte, erschien auf diesem Weg wie seine Sense. Auf seiner Brust stand der Spruch: “Jeden Winter sterben Menschen auf der Straße. Helfen sie uns, das zu verhindern.” Super Arbeit von Philipp and Keuntje, vor allem auch deshalb, weil eine sehr nahe Verbindung zwischen der Straße (dem Straßenschild = Sense) und dem Tod auf dieser bestehen bleibt!