Für das neue Handy von Motorola, das Moto SLVR (Motorola C261), wurde in einer Zeitschrift in Kolumbien jeweils auf zwei Seiten geworben- eigentlich nichts besonders Außergewöhnliches. Die kleine aber feine Idee, die dahinter steckte, war jedoch, dass auf der ersten Seite sozusagen eine Anleitung stand, wie diese Werbung erst richtig wirkt. Dazu sollte man auf die erste Werbung den Daumen legen und mit dem Zeigefinger ein paar Seiten weiter hinten zufassen, wo dann eben der zweite Teil des Motorola-Prints war. Dort konnte man dann lesen: “So dünn ist das neue Motorola C261.” Im wahrsten Sinne des Wortes anschauliche Werbung. Die Verkäufe des Produkts gingen in dem Quartal, in dem die Kampagne lief im Vergleich zum vorhergehenden um 231% nach oben! Guter Einfall von Ogilvy & Mather in Kolumbien!
Archive for the ‘Guerilla Marketing Agentur’ Category
Gute Idee macht aus Print Guerilla – Moto SLVR
Donnerstag, August 30th, 2007Vertauschte Toiletten für Guerilla-Zwecke – P-Mate
Dienstag, August 28th, 2007Wer den Quatsch-Comedy-Club kennt, der hat vielleicht schon einmal über das Fundstück der Woche Urinella gelacht, eine “Vorrichtung”, die Frauen das Pinkeln im Stehen ermöglicht. Das kanadische Pendant nennt sich P-Mate, und um dieses zu promoten, wurden in einer Lokalität in Vancouver einfach die Schilder der Herren- und Damentoiletten vertauscht. Auf den jetzigen Damenklos waren auf dem Boden Aufkleber angebracht, die den verwunderten Besucherinnen vor den Pissoirs gleich versicherten, dass sie schon richtig seien. P-Mate ist für Gelegenheiten bzw. Orte gedacht, an denen die Toiletten sehr unhygienisch sind bzw. einfach mal keine in der Nähe ist. Die Toiletten waren voll mit P-Mate-Testversionen (natürlich Einweg…) und die Klopapierrollen bestanden aus Gratis-Bons. So konnte das “Erlebte” gleich der besten Freundin weitererzählt und -gegeben werden… sofern diese nicht sowieso mit auf der Toilette war. Mund-zu-Mund-Propaganda garantiert: ein witziges Produkt, das aber durchaus nicht unpraktisch sein kann! Umgesetzt von Big House Communications, Vancouver.
Guerilla-Plakate mit Steckdose – Groupe E
Dienstag, August 28th, 2007Saatchi & Saatchi Simko hat für den Schweizer Energiekonzern Groupe E dort eine super Outdoor-Guerilla-Kampagne realisiert. Werbeplakate der Firma wurden mit riesigen Steckdosen “verziert”, aus denen Kabel zum nächstgelegenen elektrischen Gerät, wie beispielsweise Straßenlaterne, Tiefgaragenschranke oder Fahrkartenautomat führte. So sah es aus, als versorgte der Groupe E im direktesten Sinne die Stadt mit Strom. “Energie, aus allem mehr zu machen.” So siehts aus! Geniale Idee mit super Verbindung zwischen Aktion und Produkt!
Guerilla-Düfte an der Bushaltestelle – Got Milk?
Dienstag, August 28th, 2007Eine Kampagne aus San Francisco, die aber leider relativ schnell wieder von der Bildfläche verschwunden war. Ich denke, die Intention dieser Werbung ist vergleichbar mit der “Die Milch macht´s!”-Kampagne hier bei uns in Deutschland, also lediglich wie gesund und lecker doch ein Glas Milch ist. Auf einem Print an der Bushaltestelle steht eigentlich nur “Got Milk?”. Diese Frage sprach aber wahrscheinlich dem ein oder anderen aus dem Herzen- in das Plakat integriert waren nämlich eine Art “Duftaufkleber”, die den leckeren Geruch von frisch gebackenen Cookies verbreiteten… viele bekamen da wohl Lust auf ein Glas Milch. Nachdem diese neuartige Werbung aber durch die Medien “berühmt” wurde, reklamierten einige Leute, das Ganze sei zu aufdringlich und sie fühlten sich belästigt davon- und so musste die Aktion abgebrochen und die Werbung wieder entfernt werden. Schade! Aber wieder einmal eine Möglichkeit, auf besondere Weise die Aufmerksamkeit der Leute zu gewinnen. Aber genau hier lag wohl der Grund, warum das Plakat wieder weg musste: es konnte sich niemand der Werbung entziehen. Trotzdem eine kecke Idee von Goodby Silverstein & Partners, San Francisco!
Guerilla in der Tiefgarage – Allianz
Montag, August 27th, 2007“Dein Auto hat viele Feinde! Beschütze es mit der besten Versicherung!”, so lautete der Slogan, der auf mehreren bereits sichtbar “verwendeten” Säulen in einer tschechischen Tiefgarage angebracht wurde. Die Allianz machte so darauf aufmerksam, wie schnell doch kleine Schäden am PKW entstehen können. Lustige Guerilla-Idee von der Agentur Publicis Prague!
Guerilla-Tüte überm Kopf – Ugly Betty
Montag, August 27th, 2007Leider fehlen hier die Informationen, um welche Art von Fernsehsendung es sich hier handelt- wohl aber nicht um eine sehr seriöse. Denn um für die Sendung “Ugly Betty” (“Hässliche Betty”) zu werben, versteckten Saatchi & Saatchi Neuseeland dort die Werbetafel, auf der das Gesicht der (vermutlichen) Hauptdarstellerin zu sehen wäre, unter einer riesigen Papiertüte. Lediglich Titel, Sender (Kanal 2) und Ausstrahlungszeit können noch gelesen werden. Eine weitere Ambient-Guerilla-Aktion, die man einfach nicht übersehen kann!
Guerilla-Aktion kurbelt weiter die Wirtschaft an – Shopping Curitiba
Montag, August 27th, 2007Curitiba, eine beschauliche Stadt im Süden Brasiliens- sie gilt als wirtschaftlich aufstrebender Ort, manager-magazin.de hat es sogar in ihre Reihe als eine der Zukunftsstädte dieser Welt aufgenommen. Mit verantwortlich für die florierende Wirtschaft sind vielfältige Einkaufsmöglichkeiten, die Curitiba zu bieten hat, wie z.B. eine riesige Shopping-Mall. Und um genau darauf aufmerksam zu machen, ließ sich die ansässige Agentur Opus Múltipla eine unkonventionelle Möglichkeit einfallen und funktionierte einen Zebrastreifen im Geschäftsviertel der Stadt zum Barcode um. Wieder eine Möglichkeit, Zebrastreifen für andere Zwecke zu nutzen (vgl. z.B. auch “Mr. Propper” vor einiger Zeit in diesem Blog).
Guerilla-Anrufe für betrunkene Autofahrer – Land Transport
Freitag, August 24th, 2007Noch eine Kampagne aus Neuseeland, diesmal gegen Alkohol am Steuer. Clemenger BBDO in Wellington ließ sich für Land Transport (eine Organisation, die denke ich vergleichbar ist mit dem ADAC) eine Möglichkeit einfallen, ein Problem zu bekämpfen, das vor allem männliche Jugendliche betrifft. Da sich betroffene Freunde oft nichts gegen ihre angetrunkenen Kumpels, die hinterher noch mit dem Auto fahren wollen, sagen trauen- wäre ja “uncool”- konnten diese eine SMS mit dem Namen des Möchtegern-Übeltäters an eine Nummer senden. Daraufhin bekam dieser eine Sprachmeldung geschickt, die ihn verwundert über seine hirnlose Tat nachdenken ließ. 12.500 junge Leute nutzten diesen Service, das Ganze ging auch groß durch die Medien. Tolle Idee, die in Cannes 2007 ebenfalls Gold in der Kategorie Direct gewann!
Guerilla-Seiten zum Nase putzen – Kleenex
Freitag, August 24th, 2007Diese nette Idee rief die Agentur Ogilvy & Mather in Mumbai, Indien ins Leben: in einem Magazin (ich denke eine Jugendzeitschrift) gibt es dort regelmäßig eine Seite, in der Jugendliche Leserbriefe mit ihren Sorgen an eine Ansprechperson schicken können, welche dann beantwortet und veröffentlicht werden- das Dr. Sommer-Team der deutschen Bravo heißt dort Dr. Tanisha Shah. Kleenex beanschlagte diese Seite, ließ die Artikel auf Papiertaschentuchstoff drucken und setzte am rechten unteren Seitenrand ihr Logo dazu… Wer bei soviel Sorgen und Kummer den Tränen nah war, konnte die Seite gleich nutzen, um sich die Nase zu putzen! Netter Einfall!
Eine ganze Stadt wird zum Guerilla-Geschichtsmuseum – TV ONE
Freitag, August 24th, 2007Saatchi & Saatchi in Neuseeland hatte den Einfall, einfach eine komplette Stadt zu einem historischen Museum umzuwandeln- und zwar, um für eine Nachrichtensendung auf dem Sender TV ONE, die wöchentlich läuft, zu werben. “Where there is a story, we´ll find it. 7:30 every week on TV ONE, Sunday.” Die Idee war, entgegen der Meinung, dass lange Slogans und zu viel Information von Konsumenten eh nicht beachtet bzw. gelesen wird, eben GENAU auf diese Art zu werben: es wurden die naheliegensten Gegenstände der Stadt hervorgehoben und eine kleine Geschichte dazu daneben gepackt. Zu der Bremsspur und der Parkmarkierung im ersten Bild beispielsweise wurde das Ereignis geschildert, was sich hier vor kurzer Zeit abspielte. Ein Banküberfall, der in dieser Straße stattfand wird bis ins Detail beschrieben. Andere, eigentlich völlig “uninteressante” Gegenstände wie der Baum oder der Ziegelstein in den anderen beiden Bildern, werden zu historischen Stücken, mit denen jeweils eine spannende Geschichte verbunden ist. Wie der Sender ja profezeit: wenn es eine Story gibt, dann wird sie bei ihnen gebracht!