Die Agentur DraftFCB in Hamburg entwarf Ende des Jahres 2007 eine tolle Aktion für die Welthungerhilfe. Sie widmeten sich dem beliebten “Barsport” Tischfußball. In teilnehmenden Bars wurde an den entsprechenden Kicker-Kästen lediglich ein Aufkleber platziert, sowie die Bälle ausgetauscht. Der Sticker zeigte einen geöffneten, hungrigen Mund, dessen Öffnung genau über den Balleinwurf geklebt wurde. Darunter stand die Erklärung der Aktion: “Ein Euro sind drei Spiele. Und ein Tag ohne Hunger.” Pro eingeworfenem Euro (für den der Gast drei Spiele bekam), wurde die Hälfte, also 50 Cent, direkt an die Welthungerhilfe gespendet, die somit einen notleidenden Menschen für einen Tag ernähren konnte. Die angesprochenen ausgetauschten Bälle sahen aus wie essbare Brot- oder Reiskugeln. So konnten die Spieler auch symbolisch direkt den hungrigen Mund füttern… Geniale Idee, die einerseits den Gästen das Gefühl gab, dass sie mit dem Spaß, den sie am Spielen hatten, auch noch etwas Gutes tun, und auf der anderen Seite für alle teilnehmenden Bars einen positiven Transfereffekt hatte!
Archive for the ‘Guerilla Marketing Aktionen’ Category
Guerilla-Tischfußball-Aktion in Bars – Welthungerhilfe
Montag, Februar 11th, 2008Guerilla-Turmsprung für das MINI Cabrio
Montag, Februar 11th, 2008Für diese Guerilla-Aktion lud sich MINI Switzerland den amtierenden Weltmeister im Splash Diving (das seine Wurzeln in Hawaii im traditionellen Klippenspringen hat) ein. Er wurde berühmt für seinen Sprung des “Open L-Vis”… ein wenig rumgedreht, schon hat man die Verbindung zum MINI Cabrio, das “Always Open” ist. Jedenfalls wurde ein Foto des Wagens aus der Vogelperspektive auf dem Grund eines Sprungbeckens abgebildet. Der engagierte Springer performte seine Kür so, dass es im Standbild bei seinem Salto aussah, als säße er im Auto. Videos und Fotos des Sprunges wurden viral über das Internet verbreitet, Zuschauer vor Ort bekamen die Einladung, selbst einmal zu springen oder wahlweise eine Probefahrt mit dem Flitzer durchzuführen. So verbreitete sich die Aktion (und gleichzeitig natürlich der Hype um den PKW), ohne dass vorher die Konkurrenz in das Auto schauen konnte. Passend zu dem Produkt, eine junge, frische und dynamische Idee, umgesetzt von der Agentur Lowe in Zürich! MINI ist und bleibt einfach ein Meister der Guerilla-Szene…
Guerilla für die Citymission in Melbourne
Montag, Februar 11th, 2008Die Melbourne Citymission ist wie der Name schon vermuten lässt eine vergleichbare Hilfsorganisation zu den deutschen Bahnhofsmissionen, in der mittellose Menschen kostenlose Anlaufstellen in Notlagen haben. Um die Hilfe speziell für obdachlose Kinder aufstocken zu können, klebte die BBDO an die verschiedensten Stellen der Stadt Sticker, auf der unterschiedlich hohe Striche mit Daten und einem Namen abgebildet waren, so als hätte ein Kind alle paar Monate an der selben Stelle gemessen, wie sehr es gewachsen ist. Neben einem Spendenaufruf für die Organisation stand der Slogan “Kinder sollten nicht auf der Straße aufwachsen.”
Witness Against Torture mit Guerilla-Aufzug
Freitag, Februar 8th, 2008Die Organsisation Witness Against Torture kämpft für die Schließung des Gefangenenlagers in Guantanamo. Die TBWA entwickelte für sie im Rahmen einer Kampagne in Dubai diese Aktion in einem Aufzug: für den Passagier, der vor dem Fahstuhl wartete, waren nur zwei Hände im Türschlitz zu sehen, die augenscheinlich versuchten, die Türen aufzuschieben. Die logische Folge nach dem Einsteigen war, dass man von innen schaute, was es damit auf sich hatte… Was man sah, war das Abbild eines typisch für Guantanamo gekleideten Häftilings in Ketten, der verzweifelt versuchte “raus” zu kommen. “Mehr als 90% der Strafgefangenen in Guantanamo werden ohne Anklage in extremster Isolation festgehalten. Helfen sie, diese Misshandlung zu stoppen. Besuchen sie witnesstorture.org.” Einprägsame Arbeit!
Guerilla gegen Gewalt in Trunkenheit – Bernard Brewery
Freitag, Februar 8th, 2008Eine gute Aktion von der Agentur EuroRSCG Prag für die Bierbrauerei der Marke Bernard. Leider verlieren sehr viele Leute die Kontrolle über sich selbst, sobald sie etwas zu tief ins Glas geschaut haben. Da die Tschechen außerdem Weltmeister in Sachen Bierkonsum sind, fasste sich die Brauerei ein Herz und wollte die konsumierende Allgemeinheit darauf hinweisen, sich eben genau zu überlegen, ob ihnen (bzw. ihrem Verhalten) das Bier, das sie gerade trinken tatsächlich auch gut tut: die Bierkrüge wurden so designt, dass die um den Henkel geballte Faust am Gesicht einer Frau anlag, das auf dem Glas selbst abgebildet war. Daneben ein Stoppschild mit der Aufschrift, die sinngemäß in etwa bedeutete: “Bitte verlieren sie nicht die Kontrolle über ihr (Trink-)Verhalten.” Gute Aktion, dass sich eine Brauerei von selbst für so etwas einsetzt- ob es die entsprechenden Leute natürlich erreicht/interessiert ist eine andere Frage. Trotzdem, Daumen hoch!
Bei Ideenlosigkeit einfach ins Netz – Guerilla von joelapompe.net
Donnerstag, Februar 7th, 2008Im Falle des “blank page syndrome”, wie es hier genannt wird, also wenn Werbetreibenden keine zündende Idee für eine Kampagne kommt, können sie sich der Internetseite joelapompe.net widmen und sich inspirieren lassen- auf der Seite sind viele Kampagnen abgebildet, die bereits in verschiedensten Ausführungen stattgefunden haben; denn wie gehabt, irgendwie sind die meisten Aktionen schonmal so oder so ähnlich durchgeführt worden. Als Ort für die Bekanntmachung des Namens wurde Werbeliteratur aus der Praxis mit hohen Auflagen gewählt: in Bücher, wie z.B. über das New York Festival (die ja ebenfalls immer mal einen Blick Wert sind, wenn die Idee einfach nicht kommen mag…) wurden Einmerker gelegt, die auf die Internetseite hinweisen. Super Idee!
Don´t drink and drive – Guerilla-Aktion von Guiness
Donnerstag, Februar 7th, 2008Zwar schon etwas länger her, aber alle mal komisch… und in erster Linie natürlich wirklich gut! Saatchi & Saatchi entwarfen diese Guerilla-Schlüssellöcher für PKW´s, die den Fahrer beim Einsteigen an den Alkoholpegel erinnern sollten. “Solltest du wirklich fahren?” stand auf einem zweiten aufgeklebten Schlüsselloch, das der Fahrer auf den ersten Blick vielleicht sogar für das richtige gehalten hatte… Gewann 2003 übrigens einen bronzenen Löwen in Cannes!
Die Preise fallen…bis in die Straße – Guerilla-Aktion von Khadim´s Egaro
Dienstag, Februar 5th, 2008Hier eine sehr auffällige Guerilla-Aktion aus Indien, die Ogilvy & Mather für das große Kaufhaus Khadim´s Egaro inszeniert hat: anlässlich des indischen Unabhängigkeitstages veranstaltete das Warenhaus einen großen “Freedom Sale”, für den die Preise an diesem Tag stark reduziert wurden. In verschiedenen Stadtteilen wurden in beschäftigte Straßen große Mengen von Preismarken geworfen, vergleichbar mit einem Konfettiregen. Auf diesen stand: “Die Preise fallen. Sichern sie sich einen Rabatt bis zu 50% beim Freedom Sale.” Kreative Umsetzung, und auffällig sind die “fallenden Preise” sowieso!
Guerilla-Graffities für die Hilfe Obdachloser – Crisis
Montag, Februar 4th, 2008Die englische Organisation Crisis setzt sich für obdachlose Menschen ein und versuchte den Leuten klar zu machen, dass die Probleme dieser Menschen das ganze Jahr andauern. Denn eine große Weihnachtsaktion von Crisis animierte viele Leute dazu, das Projekt zu dieser Zeit zu unterstützen. Und um eben zu verdeutlichen, dass es auch Hilfe nach der Weihnachtszeit bedarf, setzte die Agentur WWAV Rapp Collins in London nun eine super Aktion um: es wurden Graffities entworfen, die einen Umriss eines zusammengekauerten Menschen darstellten, und zwar lediglich aus Buchstaben, die den Satz bildeten: “Die meisten obdachlosen Menschen sind weitergezogen, aber ihre Probleme sind geblieben.” Der Clou an den Graffities: es wurde keine Sachbeschädigung begangen, im Gegenteil! Es wurden nur dreckige Wände als Hintergrund ausgewählt und mittels Schablone lediglich der gewünschte Teil gesäubert! Eins A-Idee und Umsetzung!!
“Obdachloser” Guerilla-Roboter – Caritas
Freitag, Februar 1st, 2008In deutschen Fußgängerzonen war letzten Sommer dieser “Herr” zu bewundern: der Mann, der aussah wie ein Obdachloser und einen Einkaufswagen mit vielen Tüten, sowie einen dudelnden Leierkasten bei sich hatte, war in Wirklichkeit ein ferngesteuerter Roboter, was allerdings bereits an den Bewegungen zu erkennen war. Das sollte man jedoch auch bewusst merken, damit die Leute keine Scheu haben und sich zu der wandernden Maschine hintrauten. Bei einem genaueren Blick konnte man dann auch kleine Kärtchen zum Mitnehmen entdecken, auf welchen stand: “Schaulust ernährt niemanden. Spenden schon. Caritas.” Auch noch angegeben: die Webpage und Bankdaten der Organisation. Gut durchdachte, wohltätige Idee von der BBDO Deutschland!