GUERILLA MARKETING AGENTUR Deutschland – Konzeption ✓ Umsetzung ✓ Media ✓ Seeding ✓ Beispiele ✓

Anlässlich der damaligen Einführung des VW Golf R 32 auf dem australischen Markt, entwarf die Agentur DDB, Sydney für den Autohersteller CD´s mit drei Liedern… sehr kurzen Liedern- drei Klassiker zum Mitsingen wurden jeweils nur in kürzester Form angespielt, schließlich war der R 32 ja der schnellste Golf aller Zeiten und für das komplette Lied wäre gar keine Zeit gewesen! Die Tonträger wurden an Autohändler, sowie direkt an Kunden geschickt, um für Probefahrten zu werben und generell auf die Erscheinung des neuen VW aufmerksam zu machen.

Wie einwandfrei das Bleichmittel ACE das weiß zurück in die Wäsche bringen soll, wurde mit dieser kürzlich in Santiago de Chile durchgeführten Idee gezeigt. Ein Flyer mit dem ACE-Logo und dem Spruch “Bringt das verlorene weiß zurück” wurde unter den Scheibenwischer von parkenden weißen Autos geklemmt- je dreckiger der Wagen, desto besser der Effekt, denn mit einem Schwamm wurde darunter ein kleines Hemd “hineingeputzt”… Auch wenn der alte “Wasch mich”-Gag auf verschmutzten PKW schon etwas abgenutzt ist, für diese Werbung eignet er sich optimal! Ideengeber war die Agentur Leo Burnett.

Anlässlich des chinesischen Neujahrs, einer Zeit, in der viele Leute zum Feiern in die Restaurants strömen, wurde in Singapur diese Aktion für Landminenopfer gestartet: die Agentur JWT ließ in vielen Gaststätten Essstäbchen auslegen, von denen jeweils eines zerbrochen war. Daran hing ein Zettel: “Landminenopfer haben es schwer sich selbst zu ernähren…” Es wurde darauf hingewiesen, dass nicht nur körperliche Beeinträchtigungen, sondern auch sehr oft finanzielle Sorgen bestünden, da viele der Opfer ihren Job verlieren und so in der gesellschaftlichen Leiter weit nach unten fallen. Auch war die Internetseite jrscambodia.org angegeben, auf der Spenden für Betroffene entrichtet werden können. Eine einfache und günstige Idee mit (hoffentlich) großer Wirkung- die Aufmerksamkeit ist jedenfalls gewiss!

Maestro Limpio, so heißt Meister Propper in Argentinien. Putzen kann er dort scheinbar ebenso gut wie hier. Die Agentur Grey hat in Argentinien dafür Guerilla Marketing in seiner einfachsten Form durchgeführt. In den Flur von verschiedenen Wohnhäusern wurden ganz einfach transparente Folien vor die Eingangstüren gelegt, die eine kleine Ecke der Fliesen richtig glänzen ließen… auf dieser Ecke “saß” auch der allseits bekannte glatzköpfige Putzmann: “Mehr Glanz für ihren Flur”, so der Slogan auf dem Eck. Einfacher und gleichzeitig effektiver kann man die Botschaft wohl kaum vermitteln, top!

Vor knapp einem Jahr konnte man sich bei uns über dieses Guerilla-Plakat amüsieren: die Agentur Scholz & Friends aus Hamburg entwarf anlässlich einer Veranstaltung betreffend der damals schlechten Arbeitsmarktsituation eine durchgehbare Leinwand, die so am Eingang befestigt wurde, dass alle Besucher durch mussten. Die Werbung war für die große Jobvermittlungsbörse jobsintown.de. “Es gibt bessere Wege, Karriere zu machen.” Das Bild spricht für sich allein… Arschkriechen war gestern! Super lustige Idee!!!

Anlässlich der Markteinführung des neuen Peueot 308 in Portugal am 28. September beauftragte der Automobilhersteller die Agentur Torke Stunt in Lissabon, eine großangelegte Guerilla-Kampagne zu starten. Gesagt, getan: Landesweit wurden Holzboxen in der Größe des Wagens “geparkt”, mit einem kleinen eingebohrten Loch, durch das die neugierigen Passanten schauen konnten. Darin konnten sie dann die Info lesen, dass sie den neuen 308 jetzt beim nächsten Peugeothändler probefahren könnten. (Bild 1)

An den großen portugiesischen Flughäfen wurden scheinbare Chauffeure platziert, die ein Schild hochhielten: “308. Machen sie sich bereit für die Ankunft des neuen Peugeot.” Zusätzlich konnte man über Flugplantafeln (Ankunft und Abflug), sowie auf Holzboxen, die aussahen wie Sperrgepäck, den Spruch “Er ist angekommen! 308.” lesen. (Bild 2)

Schließlich wurden auch noch Autotrucks mit orginalgroßen 308-ern beladen, allerdings im wörtlichsten Sinne! So sollte zusätzlich die Mund-zu-Mund-Propaganda angekurbelt werden. Die Lastwagen hielten symbolisch an jedem Peugeothändler mit dem Slogan “Er trifft ein!”.

Ein Paradebeispiel für “Below-the-line Marketing”, also mittels absolut unkonventionellen Mitteln, außerhalb der klassischen Werbekanäle!

In einer großen Mall in der indischen Stadt Kochi hatte die Agentur TBWA eine Idee, wie man sehr unkonventionell praktisch alle Anwesenden für sich gewinnt. Bon-Ton Eye Care ist eine Organisation, die seit über 50 Jahren Forschungen auf dem Gebiet Augenoptik durchführt und versucht, Möglichkeiten gegen Augenerkrankungen zu finden. In Zusammenarbeit wurde so abends in dem Einkaufszentrum für einen Moment das Licht komplett ausgeschaltet. Anschließend erklang eine Durchsage (frei übersetzt): “In den letzten Momenten sahen sie die Welt wie ein Sehbeeinträchtigter. In unserer Mitte leben Tausende, die ihr ganzes Leben in diesem Zustand verbringen. Wenn sie diesen wirklich helfen wollen, kommen sie bitte zum Bon-Ton-Schalter nahe dem Eingang. Wir entschuldigen uns für die Belästigung.” Am entsprechenden Schalter konnten Spenden gegeben werden, sowie Informationen über Krankheitsbilder von Sehschwächen eingeholt werden. Meiner Meinung nach eine gute Aktion, denn gerade die, die sich über die kurze Dunkelheit am meisten aufregen, ertappen sich selbst dabei, wie schlimm es wäre, die Welt so wahrzunehmen!

Anwälte dürfen in Belgien erst seit Kurzem Werbung betreiben- diese Möglichkeit nutzte der auf Scheidungen spezialisierte Rechtsvertreter Karel Byl aus, und nahm sich für eine Guerilla-Aktion verschiedene Motels in Antwerpen vor. Die Agentur 10advertising entwarf hierfür lebensgroße Pappfiguren, die einen fast nackten Mann zeigten, der lediglich ein Schild vor der wichtigsten Zone hielt auf dem stand: “Brauchen sie einen Scheidungsanwalt?” Diese wurden kurzerhand dort versteckt, wo man sie klischeehaft am ehesten erwarten würde, nämlich im Schrank. Hintergedanke der Kanzlei war die Tatsache, dass viele Seitensprünge bzw. heimliche Rendevous in einem neutralen (Hotel-)Zimmer stattfinden. Wie viele Leute er da auf frischer Tat wohl ertappt hat? Und wie viele sich danach ernsthaft den Gang zum Anwalt überlegt haben? Jedenfalls eine freche Idee, die allemal für Aufmerksamkeit sorgt!

Langley Travel ist in Skandinavien vor allem dafür bekannt, außergewöhnliche Skireisen an noch außergewöhnlichere Ziele (z.B. Iran oder Afrika) zu unternehmen. Um ihre Wahl des damals neuen Reiseziels Japan bekannt zu machen, starteten sie eine kleine Guerilla-Direct-Kampagne. Kunden, die bereits Reisen über das Unternehmen gebucht hatten, bekamen per Post Miniatur-Skibags per Post zugesendet. In den Skibags befanden sich Essstäbchen, bedruckt mit dem Ziel (Niseko in Japan), sowie der Telefonnummer für die Buchung. Coole Idee, umgesetzt von GOSS, Götheborg.

In Brasilien an einem Parkautomaten: Während die Besucher eines Einkaufszentrums einen Parkschein ziehen wollen und mit der freundlichen, zuvorkommenden Stimme rechnen, die sie für gewohnt begrüßt, werden sie komplett überrumpelt- die Ansage des Automaten erklingt in rauhstem Ton und hustet nach jedem zweiten Wort… Bevor die Schranke aufgeht, sieht der verwunderte Besucher dann, was es damit auf sich hat: auf der Schranke eine Abbildung einer Flasche des Arzneimittels Mucosolvan, das gegen Husten und wundem Hals hilft. Super Idee, die jeden, der an der Schranke steht, gar keine andere Wahl lässt, als sich mit der Message zu beschäftigen… und das ohne den Gast, zu nerven! Von der Agentur Leo Burnett.