In Canada wurde das Wallnuts Climbing Centre, ein großes Indoor Kletterzentrum in St. John´s, von der Agentur Target witzig in Szene gesetzt. In der ganzen Stadt verteilt wurden kleine Stofftiere (alle Arten von Affen) mit Saugnäpfen an den Pfoten an öffentlichen Gebäuden von außen so an die Scheibe geklebt, dass man sie so gut wie nicht übersehen konnte. Diese trugen T-Shirts mit der Webadresse des Kletterzentrums. Einfach, günstig und auffällig!
Die Agentur Palm Arnold Communications setzte in Canada für die ISSA (International Student Soccer Association) in diese kleine Aktion um, bei der zwar auf den ersten Blick der der geistreiche Effekt etwas ausblieb, durch ihre Auffälligkeit und Interaktivität aber wiederum sehr erfolgreich war. In Zeitungen, Zeitschriften und an Unigeländen wurden diese Prints veröffentlicht, die durch das Waben-Muster eines Fußballes sehr ins Auge stachen. Diese sollte man nehmen, sie zu einem Ball zusammenknüllen und ein spontanes Spielchen mit Kumpels veranstalten und so die Liebe zu diesem Ballsport quer durchs Land verbreiten- es muss ja nicht immer nur das Großfeld sein…
Die amerikanische Fitnessstudiokette Bally Total Fitness ließ sich von der Agentur The Bravo Group in Chicago dieses riesige Print entwerfen auf der eine Telefonnummer zu sehen war. Wenn man zunächst mit seinem Blick darüber schweifte, blieb man auch gleich daran hängen, weil man sich fragen musste, ob man einen Blick in der Optik hatte oder ob tatsächlich etwas an der Schrift auf der Tafel ungewöhnlich war. Wenn man daraufhin genauer hin sah, entdeckte man auch den Studionamen und damit den Gag hinter der Werbung: denn die Zahlen der Telefonnummer wurden von fett gedruckt ganz links nach rechts hin immer dünner- so eben, wie es den Leuten ergehen kann, wenn sie bei Bally Total Fitness trainieren. Nette Idee!
Um den besonders großen Laderaum im Nissan Interstar zu verdeutlichen, entwarf die TBWA in Südafrika Matten für die Windschutzscheibe, die für Passanten wie das Spiegelbild von leergeräumten Lagerhäuserns aussahen… So sollte gezeigt werden, was so alles in den Van passt. Vielleicht nicht die sensationellste Aktion aller Zeiten, aber absolut kostengünstig!
Hier eine sehr auffällige Guerilla-Aktion aus Indien, die Ogilvy & Mather für das große Kaufhaus Khadim´s Egaro inszeniert hat: anlässlich des indischen Unabhängigkeitstages veranstaltete das Warenhaus einen großen “Freedom Sale”, für den die Preise an diesem Tag stark reduziert wurden. In verschiedenen Stadtteilen wurden in beschäftigte Straßen große Mengen von Preismarken geworfen, vergleichbar mit einem Konfettiregen. Auf diesen stand: “Die Preise fallen. Sichern sie sich einen Rabatt bis zu 50% beim Freedom Sale.” Kreative Umsetzung, und auffällig sind die “fallenden Preise” sowieso!
Hier wieder mal eine Aktion für die Automarke Jeep, für die sich, wie es scheint, alle möglichen Unebenheiten am Boden für eine kleine Werbung eignen. In der Umgebung der kolumbianischen Hauptstadt Bogota wurde vor ein Schlagloch in einer schlecht ausgebauten Straße von der Agentur Silva schlicht ein kleiner Schriftzug mit Kreidespray angebracht: “Jeep Territiorium.” Hier wurde die Gunst der Stunde genutzt, anders als in ähnlichen Aktionen, bei denen die Schlaglöcher per Folie auf die Straße gebracht wurden (auch hier im Blog). Die richtige Idee zur richtigen Zeit am richtigen Ort- top!
In Südafrika wurde ein ganzer Aufzug zu einer kompletten Guerilla-Werbung umdekoriert: die TBWA setze den Spruch “Adventure is anywhere” der Süßigkeit Jelly Tots in die Wirklichkeit um und so machte es für die Passagiere des Aufzugs den Eindruck, als stünden sie in einem Tauchkäfig und um sie rum (auch auf dem Boden und an der Decke!) tummelte sich eine bunte Unterwasser-Fantasiewelt. Auch die Türen waren von außen designt wie eine massive Schiffs-Luke. Für alle Kinder bestimmt ein riesen Erlebnis- und schließlich sollen die ja Mama und Papa in den Ohren liegen, Jelly Tots zu kaufen…!
Hier noch eine Aktion von Ogilvy & Mather, ebenfalls aus Kalkutta, Indien: der Blondes Salon, ein Friseursalon, wollte sein Image verstärken, als jung und modebewusst eingestuft zu werden und in diesem Zug auch gleich für seine modischen und trendigen Haarschnitte werben. “Fresh hairstyles at Blondes Salon” stand deshalb auf Schildern an mehreren öffentlichen Plätzen. Und überall, wo diese Schilder standen, war auch ein Friseur frisch an der Arbeit… und zwar an einer Pflanze, die aus einem gesichtförmigen Blumentopf wuchs, der er den richtigen “Hairstyle” verpasste. Die verschiedenen Ideen der “Pflanzenfrisuren” waren der Hammer, die Aktion wurde sehr lustig/positiv aufgenommen- wodurch sie sich auch schnell herum sprach. So entwickelt man einen Hype und wird schnell zum “In-Laden”!
Die Calcutta School of Music gibt jährlich auch Kurse speziell für Klassische Musik. Um Schüler für diesen Unterricht zu begeistern, wandelte die Agentur Ogilvy & Mather dort die hiesigen Stromleitungen des Zugverkehrs an einem kleinen Abschnitt kurzerhand in eine Tonleiter mit Noten um. “Lerne Mozart zu schätzen” plus Name und Anschrift der Schule, war auf den Schildern an den entsprechenden Masten zu lesen. Allerdings kommt die Aktion vielleicht so manchem bekannt vor, da eine ähnliche Aktion mal für einen Radiosender durchgeführt wurde, übrigens auch hier im Blog nachzulesen. Trotzdem eine nette Aktion für die Musikschule!
Hier mal wieder eine Guerilla-Aktion sozusagen “Back to the roots”: lokal bis regional angesiedelt, kaum Ausgaben aber die richtigen Leute “erwischt”. Im canadischen Toronto wollte die Werkstatt GTA Autoglass auf ihre Aktion aufmerksam machen, bei der Kunden auf die Reparatur/den Austausch der Windschutzscheibe ihres Wagens mittels dem geschickten Schreiben einen Rabatt von 10% gewährt bekamen. Dazu wurde das Briefcouvertfenster so designt, dass es aussah, als hätte es einen Sprung (so wie eine Autoscheibe). In Verbindung mit dem Firmenlogo darüber wurden die entsprechenden Kunden gleich neugierig, so dass der Brief nicht direkt entsorgt, sondern aufmerksam begutachtet wurde. Und wer sich dafür interessierte, der nahm die Gelegenheit bestimmt auch gleich wahr. Gute Idee von Marshall Fenn, der/die die Aktion umsetzte(n)!
